Hugo Breitschmid
schwäbische und andere Gedichte

Durch seine Bücher und seine Vorträge ist Hugo Breitschmid auch weit über die Grenzen seiner Heimtregion Oberschwaben bekannt geworden.
Seine Werke werden auf den verschiedensten Veranstaltungen immer wieder gern gehört.

Unter folgender Mailadresse erhalten sie weitere Informationen und können Anfragen für mögliche Auftritte stellen Hugo@Breitschmid.de



Hugo Breitschmid bei seinen Auftritten

Buch "Harte Brocke -Zarte Stückle"

Schwäbische und andere Gedichte
besinnlich - heiter - gewagt
erschienen 1997 im Verlag 
Schwäbischer Bauer Ravensburg 
ISBN-Nummer: 3-9315790-0-X

Vorwort zum Buch

Es scheint, als böte die Region um den ,,heiligen Berg Oberschwabens", den Bussen, einen besonders fruchtbaren Boden für das Pflänzchen Mundartdichtung. Einer aus dem Kreis der dichtenden sogenannten ,,Originale rund um den Bussen" ist Hugo Breitschmid, er hat seinen Weg zur Literatur über das Sprungbrett Theater gefunden. Als Regisseur einer Laienspielgruppe war er gezwungen, Texte zu bearbeiten, sie seinen Schauspielern zurecht zu schreiben. Bald schon hat er damit begonnen, selber Theaterstücke zu verfassen, die beim Publikum auf große Resonanz stießen. Vielleicht rührt aus dieser Erfahrung sein sicheres Gespür für einen zielstrebigen Aufbau von Texten und für treffende Pointen.

Hugo Breitschmid schreibt über Dinge, die er vom eigenen Erleben her kennt. Seine Themen kreisen um das bäuerliche Leben, um die Schönheiten der ober-schwäbischen Landschaft und um die typischen Verhaltensmerkmale seiner Zeitge-nossen. Aus der Sprache von Hugo Breitschmid erspürt der Leser die Verwurzelung des Autors in seiner Heimat. Ob in der Mundart oder der Einheitssprache, er schreibt wie er redet - bodenständig, deftig, direkt, aber nie verletzend. Mit Hintersinn und hu-morvollem Augenzwinkern zeichnet er ein Bild seiner unmittelbaren Umgebung. Es ist köstlich zu lesen, wenn Hugo Breitschmid über das Dasein der Tiere auf dem Bau-ernhof philosophiert, wenn er das Beziehungsgeflecht der dörflichen Gemeinschaft karikiert, oder wenn er oberschwäbisch bruddelnd der Bürokratie die Leviten liest. Melancholische Untertöne klingen in seinen Naturbeschreibungen und seinen besinn-lichen Texten an. Als Bauer ist er ein guter Beobachter. Nur wenigen Menschen ist es gegeben, das Beobachtete auch in Worte fassen zu können. Hoffentlich trägt dieses Buch mit Texten des Bauerndichters Hugo Breitschmid dazu bei, schmunzelnd und nachdenklich die eigene Umgebung bewußter wahrzunehmen.

Bernhard Bitterwolf  ( Schwäbische Bauernschule Waldsee)

 

Auszüge aus dem Buch Harte Brocke Zarte Stückle

Komputer

Hosch du en Komputer, 
isch alles en Butter, 
do bisch noch als Bauer 
au glei vill schlauer! 

Do kasch noch, statt schaffa, 
en Komputer nei gaffa: 
Wia oft duat Kuah schwanze, 
was hot se ein Ranza? 

Hosch du de reacht Softwer,
no geit se me Mill her,
do siesch schwarz auf weiß
vom Liter da Preis.

Etz woisches ganz gwieß,
des Milchgeld isch mies,
wegs dr Trächtigkeitsdauer
liegscht nemme auf d' Lauer.

Komputra isch schee,
blos's Kälble isch he,
weil bei dr Lies, bei dr domma,
isch's Kälble z'bald komma.

Worom helt sich des Luader
it an da Komputer?
Weags dera Madam
brauchscht a andres Programm.

Des rentiart se jo nia,
 verkauf deine Küha,
dur's Heu ond dia Riaba
en Komputer nei schiaba.

Druck uff dia reacht Taschta,
spiel mit dr Maus neabem Kaschta,
noch macht der Komputer
aus Heu glei da Butter!
 

Die Entkaterung

Allaweil no ärger rälla 
hott moi alter Kater wella.
Dag ond Nacht ein Flecka rom 
treibt'r seine Katza om.
Bald war er bloß no Haut ond Boi, 
hosch gmoint, do kommt a Fell alloi. 
Doch oineweg loßt er it no,
sprengt erscht reacht de Katza no.

Do haun en packt ond sag: He, Kater, 
jetz isch Schluß mit dem Theater. 
Jetz hond mr jonge Katza gnua, 
du kommsch etz en d'Altersruha. 
Für di haun i da Tierarzt bestellt, 
der schneid d'r weg dei Bohlegeld, 
do kriagsch a Spritza, noch darfsch schlofa 
a paar Stond am warma Ofa.
Geisch deiner Liablengskatz en Kuß 
und saischra glei: Ab heut isch Schluß.

Acht Tag lang hot d'r Bohle konka, 
dia Entkaterung hott ein gstonka. 
Acht Tag lang wa er katza rag, 
aber scho no vierzähn Täg 
macht'r wieder seine Ronda 
en de stille Obendstonda.
Er fungiert etz als Berater 
bei de jonga, domme Kater.
 

 

Buch "Hoppla Thekla"

Bernhard Bitterwolf und Hugo Breitschmid
Hoppla Thekla
heiter bis bewölkt . ett bloß schwäbisch . auch Ungereimtes . gsunga ond gschwätzt
Verlag Schwäbischer Bauer GmbH, Gartenstraße 63, 88212 Ravensburg
ISBN 3-931579-03-4



















Über das Buch

Der Buchtitel der neuesten Veröffentlichung des Verlags Schwäbischer Bauer in Ravensburg entspricht dem Ausruf, den der Schwabe im Munde führt, wenn ihm etwas Unvorhergesehenes widerfährt: "Hoppla Thekla!" Als Autoren für dieses Buch konnte der Verlag den Bauerndichter Hugo Breitschmid und den Musiker Bernhard Bitterwolf gewinnen. Mit "Hoppla Thekla" fügt der Verlag Schwäbischer Bauer ein weiteres Kleinod seiner Reihe mit regionalkulturellen Veröffentlichungen bei.
Hugo Breitschmid zählt zu den "Originalen rund um den Bussen". Er ist bekannt für seine spritzig-witzigen Texte, die bei einem breiten Publikum sehr gut ankommen. Mit Augenzwinkern nimmt der dichtende Bauer aus Dürnau Alltägliches und Außergewöhnliches, Eigenartiges und Gewöhnliches aufs Korn. Natürlich schreibt Breitschmid vor allem über die Dinge, die er vom eigenen Erleben her kennt. Seine Themen kreisen um das bäuerliche Leben, um die Schönheiten der oberschwäbischen Landschaft und um die typischen Verhaltensmerkmale seiner Zeitgenossen. Dabei beschränkt sich der Autor nicht auf eine bestimmte Berufsgruppe oder auf einen bestimmten Typus Mensch, nein, er hält all denjenigen den Spiegel vor, die kleine Schwächen haben und gerade deshalb besonders liebenswürdig sind. Köstlich sind Breitschmids Auslassungen über die Tierwelt - Parallelen zum menschlichen Dasein sind dabei augenfällig. Viele vor allem der kurzen Gedichte rufen beim Leser nicht nur ein Schmunzeln hervor, sondern sogar ein lauthalses, herzliches Lachen. Auf der anderen Seite ist Hugo Breitschmid so stark in und mit seiner Heimat verwurzelt, dass vor allem die Naturbetrachtungen, die Hymnen auf das Oberland und das Kapitel mit weihnachtlichen Erzählungen fast philosophisch ausfallen. Ob in der Mundart oder der Einheitssprache, ob in Reimform oder in Prosa, der Dichter schreibt wie er denkt und schwätzt: bodenständig, deftig und direkt. Mit Hintersinn und viel Humor zeichnet er ein sympatisches Bild seiner unmittelbaren Umgebung.
Bernhard Bitterwolf von der Schwäbischen Bauernschule Bad Waldsee ist als Interpret überlieferter oberschwäbischer Volksmusik landauf, landab bekannt. Zu dem neuen Buch steuert er Lieder bei, die eine gute Ergänzung zu Breitschmids Texten abgeben. Die Melodien und Liedtexte aus Bitterwolfs Feder sind witzig und ideenreich zugleich. Natürlich atmen die Lieder den der oberschwäbischen Mentalität entsprechenden Geist. Die Inhalte bewegen sich um die Freude am Festen und Feiern, am Essen und Trinken, am Singen und Tanzen. Alle Lieder sind gut singbar und haben das Zeug zu echten Ohrwürmern oder Gassenhauern. Auffallend viele Kanons lässt Bitterwolf in dem Buch abdrucken. Hier wird sein Bemühen deutlich, die Freude am gemeinsamen Tun zu fördern und vor allem die Menschen zum Miteinandersingen zu motivieren.
Was dem Buch noch einen besonderen Reiz gibt, sind die Karikaturen von Peter Ulbricht aus dem Deggenhausertal. Jedem neuen Kapitel ist eine Zeichnung vorangestellt, die nicht nur den Inhalt der nächsten Seiten illustriert, sondern ganz konkret einen der Texte aufgreift und bildlich umsetzt. Die Zeichnungen sprühen vor bodenständigem Humor.
Bei der Lektüre des Buches "Hoppla Thekla" drängt sich das Bild einer echten oberschwäbischen Hohstube auf. Es wird erzählt, gescherzt und gesungen. Vielleicht kann auf diesem Weg diese gute alte Tradition wieder mit neuem Leben erfüllt werden. Breitschmid und Bitterwolf tun das Ihrige dazu.

Aus dem Heimatpfleger 2/2002 (http://www.heimatzunft.de/hp/hp2_2002/rezensionen2_2002.html)